Rechtsprechung
BVerwG, 23.04.1954 - II C 50.53 |
Volltextveröffentlichung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
Preisgesetz § 2; VO PR 71/51 § 2
Verfahrensgang
- BVerwG, 09.04.1954 - II C 50.53
- BVerwG, 23.04.1954 - II C 50.53
Papierfundstellen
- BVerwGE 1, 104
- NJW 1954, 1781
- MDR 1954, 653
- DVBl 1954, 639
Wird zitiert von ... (32)
- BVerfG, 25.03.2021 - 2 BvF 1/20
Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin ("Berliner Mietendeckel") …
Am 11. Mai 1920 erließ die Weimarer Nationalversammlung das Gesetz über Maßnahmen gegen Wohnungsmangel (RGBl S. 949), am 24. März 1922 der Reichstag das - dem bürgerlichen Recht zugeordnete (vgl. BVerwGE 1, 104 ;… Bettermann, Grundfragen des Preisrechts für Mieten und Pachten, 1952, S. 59) - Reichsmietengesetz (RGBl I S. 273). - BVerfG, 12.11.1958 - 2 BvL 4/56
Preisgesetz
Abweichend vom II. Senat des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 1, 104) hält er § 2 Preisgesetz für verfassungswidrig.Er gibt der Auffassung den Vorzug, die der II. Senat des Bundesverwaltungsgerichts seinem Urteil vom 23. April 1954 (BVerwGE 1, 104) zugrunde gelegt hat.
Das Preisgesetz i. d. F. der nach Inkrafttreten des Grundgesetzes erlassenen Verlängerungsgesetze ist also nachkonstitutionelles Recht (vgl. BVerwGE 1, 104 [108]; OVG Hamburg, NJW 1953, 879).
Notwendig ist nur, daß klar erkennbar ist, welche Bestimmungen Gesetzeskraft haben sollen (vgl. BVerwGE 1, 104 [107 f.]; BayVfGH n. F. 4, 90 [102];… a. A. Giese, AöR 76, 1950/51, S. 464 [480]; Bettermann, JZ 1952, 65 [66]).
Es ist auch nahezu allgemeine Meinung, daß § 2 Preisgesetz zum Erlaß von Rechtsverordnungen ermächtigt (…DOG, AöR 77, 1951/52, S. 79 [80]; HessVGH ESVGH 3, 237 [238]; WürttBad. VGH, Senat Karlsruhe, VerwRSpr. 5, 726 [734]; LVG Rheinland-Pfalz, JZ 1951, 372 [374]; Huber, Wirtschaftsverwaltungsrecht, 1954, Bd. II S. 305 f., 323; BVerwGE 1, 104 [118] mit weiteren Nachweisungen).
§ 2 Abs. 1 Preisgesetz ermächtigt also zum Erlaß von Verordnungen, durch die Preise festgesetzt oder genehmigt werden, oder durch die sonst der Preisstand aufrechterhalten werden soll (BVerwGE 1, 104 [109]; Zipfel, Preisrecht, Einl. S. XLI; a. A. Bettermann, JZ 1952, 65 [67]; Ule, DVBI. 1955, 771 [772]).
Damit steht aber dem Verordnunggeber für Maßnahmen, die sich auf Preise für einzelne Waren oder Leistungen beziehen, ein größerer Spielraum zur Verfügung (vgl. BVerwGE 1, 104 [110]).
Die "Aufrechterhaltung des Preisstandes" wird jedoch nicht dahin verstanden werden können, daß nur Maßnahmen "zur Zügelung und Begrenzung von Preisauftrieben" (BVerwGE 1, 104 [109]) im Interesse der Verbraucher dem Zweck der Ermächtigung gerecht werden.
Der II. Senat des Bundesverwaltungsgerichts hat zu Recht darauf hingewiesen, daß sich aus der Bezeichnung des Gesetzes als "Übergangsgesetz" konkrete Schlüsse auf die Tendenz ziehen lassen, die das Gesetz verfolgt (BVerwGE 1, 104 [110]).
Diese Abhängigkeit des Bundesministers für Wirtschaft vom Willen des ordentlichen Gesetzgebers schränke seine Rechtsetzungsbefugnisse materiell in einem solchen Maße sein, daß die Einschränkung bei der Beurteilung des Ausmaßes dieser Befugnis entscheidend ins Gewicht fallen müsse und dieses Ausmaß selbst einschränkend bestimmt erscheine (BVerwGE 1, 104 [ 111 ]; vgl. auch OVG Hamburg, NJW 1953, 879 [880]; OVG Lüneburg, ZMR 1957, 411 [413]; Werner Weber, DÖV 1957, 33 [35]).
- LG Berlin, 15.07.2020 - 65 S 76/20
Reichweite des Verbots der Vereinnahmung einer höheren Miete
Danach war es (unter anderem) verboten, einen höheren Preis oder eine höhere Miete zu fordern oder anzunehmen, anzubieten oder zu zahlen als den/die durch Rechtsverordnung festgesetzte/n (vgl. BVerwG, Urt. v. 23. April 1954 - II C 50.53, nach juris Rn. 40).Entscheidend dagegen spricht, dass sich der Änderungsantrag der Regierungsfraktionen vom 21. Januar 2020 in der Begründung ausdrücklich auf die oben zitierte Rechtsprechung des BVerwG zum Wechselverhältnis zwischen öffentlich-rechtlichen (Preis-)Verboten und davon abweichenden, auf der Grundlage der geltenden Regelungen des BGB im Rahmen der Vertragsfreiheit geschlossenen Vereinbarungen bezieht (BVerwG, Urt. v. 23.04.1954 - II C 50.53, nach juris Rn. 40;… v. 03.12.1954 - II C 100.53, juris Rn. 12;… Änderungsantrag v. 21.01.2020, aaO, S. 4f).
Das Preiserhöhungsrecht hemmte im allgemeinen Interesse lediglich die Ausübung der sich nach diesen Normen ergebenden subjektiven Rechte, änderte aber nicht das in §§ 433 oder 535 BGB enthaltene objektive Recht (vgl. BVerwG, Urt. v. 23. April 1954 - II C 50.53, nach juris Rn. 40;… vgl. BVerfG, Beschl. v. 12. November 1958 - 2 BvL 4/56, 2 BvL 26/56, 2 BvL 40/56, 2 BvL 1/57, 2 BvL 7/57, juris Rn. 208ff).
- AG Berlin-Mitte, 24.09.2020 - 25 C 19/20
Mietpreisbremse: Zustimmung zur Erhöhung der Miete bis zur ortsüblichen …
Erlaubte Preise wurden nach § 2 PreisG durch Rechtsverordnungen festgesetzt, womit das Verbot einherging, einen höheren als den festgesetzten Preis zu fordern oder anzunehmen, anzubieten oder zu zahlen (BVerwG, Urteil vom 23. April 1954 - II C 50.53 -, BVerwGE 1, 104-123, Rn. 40).Entsprechend ordnete auch das Bundesverwaltungsgericht eine Rechtsverordnung über die Festlegung von Höchstmieten dem öffentlichen Recht zu (BVerwG, NJW 1954, 1781 (1783)).
- BVerwG, 15.11.1985 - 8 C 43.83
Klagebefugnis von Mietern einer öffentlich geförderten Wohnung bei Erteilung …
Soweit die Urteile vom 23. April 1954 - BVerwG II C 50.53 - (BVerwGE 1, 104 [BVerwG 23.04.1954 - II C 50/53]) und vom 30. Juni 1956 - BVerwG V C 84.55 - (BVerwGE 3, 362 [BVerwG 30.06.1956 - V C 84/55]) für ähnliche Sachverhalte eine Verletzung von Rechten der Mieter bejaht haben, beruht dies auf einer anderen Rechtslage; daraus lassen sich Schlüsse für den vorliegenden Fall nicht ziehen. - AG Berlin-Mitte, 06.05.2020 - 123 C 5146/19
Wirksamkeit eines Mieterhöhungsverlangens in Berlin nach dem 18. Juni 2019
Denn das Preiserhöhungsverbot hemmt im allgemeinen Interesse lediglich die Ausübung der sich nach diesen Normen ergebenden subjektiven Rechte, ändert aber nicht das in § 535 BGB enthaltene objektive Recht (vgl. BVerwG, Urteil vom 23.04.1954 - II C 50.53 -, juris Rn. 40). - BVerwG, 29.05.1957 - I C 212.56
Rechtsmittel
Das Revisionsgericht ist daher zur Nachprüfung der Anwendung dieser Gesetze gemäß § 56 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes über das Bundesverwaltungsgericht vom 23. September 1952 (BGBl. I S. 625) - BVerwGG - berufen (vgl. BVerwGE 1, 104 [106]).Die Bezugnahme brachte den Willen des Gesetzgebers mit nicht geringerer Deutlichkeit zum Ausdruck, als dies eine Wiederholung getan hätte (BVerwGE 1, 104 [107]).
- BVerwG, 29.05.1957 - I C 209.56
Rechtsmittel
Das Revisionsgericht ist daher zur Nachprüfung der Anwendung dieser Gesetze gemäß § 56 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes über das Bundesverwaltungsgericht vom 23. September 1952 (BGBl. I S. 625) - BVerwGG - befugt (vgl. BVerwGE 1, 104 [106]).Die Bezugnahme brachte den Willen des Gesetzgebers mit nicht geringerer Deutlichkeit zum Ausdruck, als dies eine Wiederholung getan hätte (BVerwGE 1, 104 [107]).
- BVerwG, 27.01.1955 - V B 12.55
Rechtsmittel
Die Weitergeltung des Preisübergangsgesetzes nach Inkrafttreten des Grundgesetzes bildet trotz BVerwG II C 50.53 vom 23. April 1954 eine rechtgrundsätzliche Frage im Sinne des § 53 II zu a) BVerwGG.Diese Frage ist durch das Urteil des II. Senats des Bundesverwaltungsgerichtsvom 23. April 1954 - BVerwG II C 50.53 (DVBl. 1954 S. 639, NJW 1954 S. 1781, MDR 1954 S. 653) - für den jetzt für Preissachen zuständigen V. Senat nicht bindend entschieden, zumal gegen dieses Urteil von Hamann in NJW 1955 S. 8 Bedenken erhoben worden sind, deren Berechtigung geprüft werden muß.
- AG Berlin-Mitte, 14.05.2020 - 25 C 5019/19
MietenWoG Bln ist verfassungskonform
Entsprechend ordnete auch das Bundesverwaltungsgericht eine Rechtsverordnung über die Festlegung von Höchstmieten dem öffentlichen Recht zu (BVerwG, NJW 1954, 1781 (1783)). - BVerwG, 17.01.1958 - VII C 23.57
Rechtsstaatliche Bedenken bzgl. der Ermächtigung i.S.d. § 11 Verordnung über die …
- BGH, 02.12.1955 - V ZR 75/54
"Erdöl"-Urteil
- BVerwG, 13.04.1972 - II C 3.72
Ermächtigung nach § 15 Abs. 1 Bundesumzugskostengesetz (BUKG) - Fürsorgepflicht …
- BVerwG, 09.01.1987 - 8 B 137.86
Nichtzulassung der Revision mangels grundsätzlicher Bedeutung - Erhöhung einer …
- BVerwG, 09.01.1987 - 8 B 163.86
Beschwerde gegen die Nichtzulassung einer Revision - Divergenz-Zulassung bei …
- BVerwG, 06.06.1958 - VII C 151.57
Rechtsmittel
- BVerwG, 31.10.1955 - V C 16.55
Rechtsmittel
- BGH, 15.04.1955 - V ZR 52/54
Rechtsmittel
- BVerwG, 28.03.1958 - VII C 150.57
Rechtsmittel
- BFH, 12.12.1956 - VI 58/55 U
Nachversteuerung bei Übergang vom Kontensparen zum Bausparen
- BVerwG, 27.09.1955 - V C 5.55
Rechtsmittel
- AG Berlin-Mitte, 10.06.2020 - 124 C 5060/19
§ 3 Abs. 1 MietenWoG Bln schließt Mierterhöhungen nach dem Stichtag aus
- BGH, 04.07.1962 - IV ZR 27/62
Rechtsmittel
- AG Berlin-Mitte, 30.10.2020 - 124 C 5095/19
Verbot von Stichtagsmieten
- BVerwG, 11.02.1957 - V C 114.56
Rechtsmittel
- BVerwG, 09.04.1956 - V B 17.56
Rechtsmittel
- BVerwG, 13.08.1955 - V B 47.55
Rechtsmittel
- BVerwG, 04.04.1955 - V B 36.55
Rechtsmittel
- BVerwG, 04.04.1955 - V B 33.55
Rechtsmittel
- BVerwG, 04.02.1955 - V B 20.55
Rechtsmittel
- BVerwG, 07.03.1955 - V B 28.55
Rechtsmittel
- BVerwG, 08.02.1955 - V B 24.55
Rechtsmittel